KIEL,
08.12.2014, Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
4. Kommunalforum der HFUK Nord:
Die Hanseatische
Feuerwehr-Unfallkasse Nord hatte zu ihrem 4. Kommunalforum eingeladen: Rund 180
Mitarbeiter der Städte und Gemeinden sowie Führungskräfte der Feuerwehren
besuchten die Fachtagung, um gemeinsam wichtige Themen zur sozialen Absicherung
und zur Prävention von Unfällen in der Freiwilligen Feuerwehr zu diskutieren.
Unter dem Leitmotto „FEUERWEHR: Ehrenamt braucht Sicherheit“ war das Themenfeld
breit abgesteckt.
Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Roland
Reime erläuterte Lutz Kettenbeil, Geschäftsführer der HFUK Nord, auf
anschauliche Weise den Unfallversicherungsschutz für die Feuerwehrangehörigen.
In seinen Ausführungen ging er auf den Umfang und die Grenzen des
Versicherungsschutzes ein und informierte über aktuelle Entwicklungen auf
Landes- und Bundesebene.
Leistungspaket wird
durch Unterstützungsfond ergänzt
Ilona Matthiesen, Sachgebietsleiterin Leistungen bei der
HFUK Nord, machte deutlich, dass das „Leistungspaket“ der Feuerwehr-Unfallkasse
vielfältig und umfangreich ist, wenn es zu einem Dienstunfall kommt. Neben der
Heilbehandlung mit allen geeigneten Mitteln, deren Kosten die HFUK Nord
vollumfänglich trägt, gibt es beispielsweise eine ganze Reihe zusätzlicher
Leistungen der sozialen und beruflichen Rehabilitation, bis hin zu
Mehrleistungen und gegebenenfalls Rentenzahlungen, auf die Ilona Matthiesen im
Detail einging.
Da es vereinzelt Fälle gibt, bei denen Gesundheitsschäden,
die Feuerwehrangehörige erlitten haben, aus unterschiedlichen Gründen nicht als
Arbeitsunfall anerkannt werden können, plant die HFUK Nord die Einrichtung
eines Unterstützungsfonds für die Entschädigung sogenannter „unfallähnlicher
Körperschäden“. Aus diesem Topf könnten die Feuerwehrangehörigen dann auf
Antrag eine zusätzliche Leistung beziehen, obwohl kein Arbeitsunfall vorliegt –
gewissermaßen ein Zugeständnis als Anerkennung des besonderen Engagements in
der Freiwilligen Feuerwehr. Wann und wie die Einrichtung des Fonds erfolgen
wird und welche Leistungen daraus bezogen werden können, erörterte Gabriela
Kirstein, stellvertretende Geschäftsführerin der HFUK Nord. „Grundlage für die
Entschädigung bildet eine Musterrichtlinie, deren Einführung bundesweit für
alle Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand vorgesehen ist“, führte
sie aus. „Voraussetzung für die Errichtung ist die Beauftragung der HFUK Nord
durch die Kostenträger, also die Städte und Gemeinden, wofür es einer
gesetzlichen Grundlage bedarf. Es ist geplant, die Brandschutzgesetze der
Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern dafür dementsprechend zu
ändern“, skizzierte Gabriela Kirstein den weiteren Weg.
Ingo Piehl, Aufsichtsperson der HFUK Nord, machte in seinem
Vortrag deutlich, dass es häufig nicht die spektakulären Unfallereignisse im
Einsatz sind, die langwierige Verletzungsfolgen mit sich bringen und für hohe
Kosten sorgen. Auch beim „allgemeinen“ Dienstbetrieb geschehen viele Unfälle.
Beispiel für das Prinzip „Kleine Ursache – große Wirkung“ sind die auf den
ersten Blick oft harmlos wirkenden Unfälle durch Stolpern, Rutschen und
Stürzen. Ebenso ereignen sich bei den so genannten dienstlichen Veranstaltungen
immer wieder Unfälle, bei denen schwere Verletzungen zu beklagen sind.
Zur gesundheitlichen Eignung im Feuerwehrdienst hatte die
HFUK Nord hat vor einem Jahr mit der Veröffentlichung ihrer Entscheidungshilfe
für Gesprächsstoff gesorgt. Dirk Rixen, Aufsichtsperson der HFUK Nord,
schilderte in seinem Referat das weitere Vorhaben: „Im kommenden Jahr ist
vorgesehen, die erste Version der Entscheidungshilfe einer umfassenden
Überprüfung zu unterziehen. Gemeinsam mit dem Expertengremium wird die
Entscheidungshilfe dann anhand der gewonnenen Erkenntnisse überarbeitet“,
führte Dirk Rixen aus.
Das Thema gesundheitliche Eignung wird in den Feuerwehren
derzeit intensiv diskutiert. Jürgen Kalweit, Leitende Aufsichtsperson der HFUK
Nord, schaffte in seinem Beitrag Klarheit zur aktuellen Lage und informierte
über die gegenwärtigen gesetzlichen Grundlagen.
Zivil-Militärische
Zusammenarbeit - ZMZ
Aus der Praxis berichtete Kreiswehrführer Michael Raddatz
vom Kreisfeuerwehrverband Herzogtum-Lauenburg. In seinem eindrucksvollen Vortrag
„Führen in der Katastrophe“ zeichnete er noch einmal die Ereignisse im Sommer
2013 nach, als das Elbehochwasser wochenlang Tausende Einsatzkräfte
beschäftigte.
Bei solchen Katastrophenlagen wird auch die Bundeswehr
eingesetzt. Damit der gemeinsame Einsatz mit den Feuerwehren und
Hilfsorganisationen reibungslos klappt, gibt es die zivil-militärische
Zusammenarbeit – kurz ZMZ. Oberst Hannes Wendroth, Kommandeur des
Landeskommandos Schleswig-Holstein, erläuterte in seinem Vortrag die Strukturen
und Voraussetzungen für den Einsatz der Streitkräfte. „Sind die zivilen
Ressourcen erschöpft bzw. spezielle Fähigkeiten gefragt, kann die Bundeswehr
zum Einsatz kommen“, sagte Oberst Wendroth und führte weiter aus: „Mit dem
Landeskommando und den Verbindungskommandos auf Kreisebene stehen kompetente
Beraterteams zur Seite, damit planerische Vorsorge geleistet werden kann und
stabile Arbeitsbeziehungen entstehen.“
Die HFUK Nord hatte zum 4. Kommunalforum auch die
Landesfeuerwehrverbände eingeladen, eigene Beiträge auf die Tagesordnung zu
setzen. Die Vorträge zu den Änderungen der Brandschutzgesetze der Länder und
Feuerwehrstrukturen, Digitalfunk und Mitgliederwerbung waren für die
Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ebenfalls von großem Interesse und
sorgten für angeregte Diskussionen.
Einhelliges Fazit der zweitägigen Veranstaltung: Ehrenamt braucht Sicherheit! Für die Feuerwehren und die Städte und Gemeinden sind Partner, die bei Problemen hilfreich mit Rat und Tat zu Seite stehen, unverzichtbar. Dazu gehört ein solider und breiter Unfallversicherungsschutz, der eine verlässliche Absicherung im Falle eines Unfalls genauso gewährleistet wie eine zielgerichtete Prävention.
Hinweis: Vorträge zum Download
Die
Vorträge des 4. HFUK-Kommunalforums können voraussichtlich ab Montag den
15.12.2014 hier heruntergeladen werden.
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Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord) ist Träger der gesetzlichen Unfallversicherung für die Freiwilligen Feuerwehren in den Ländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die HFUK Nord betreut über 120.000 Feuerwehrangehörige. Mit vier Standorten in Hamburg, Kiel, Güstrow und Schwerin ist die Kasse in der Fläche vertreten.
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Weitere Materialien für die Veröffentlichung können Sie hier aufrufen bzw. herunterladen:
Bildbeschreibung: Rund 180 Führungskräfte der Städte, Gemeinden und Feuerwehren waren zum 4. HFUK-Kommunalforum in die Ostseeakademie Travemünde gekommen. Foto: Christian Heinz
Bildbeschreibung: HFUK Nord-Geschäftsführer Lutz Kettenbeil referierte in seinem letzten
Vortrag auf dem HFUK-Kommunalforum über den Versicherungsschutz der HFUK
Nord. Ende des Jahres geht er in Ruhestand. Foto: Holger Bauer
Bildbeschreibung: Der Bereichs-Sicherheitsbeauftragte Bernd Borchert von der FF
Hamburg-Osdorf wurde nach mehr als 38 Jahren Dienstzeit als
Sicherheitsbeauftragter in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Holger Bauer
Bildbeschreibung: Oberst Hannes Wendroth, Kommandeur des Landeskommandos
Schleswig-Holstein, referierte über die zivil-militärische
Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und Bundeswehr im Katastrophenfall. Foto: Holger Bauer
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Weitere Auskünfte erteilt:
Christian Heinz
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