23.10.2023
Im Rahmen einer Abschnittsarbeit wurde durch die HFUK Nord untersucht, inwiefern bei dem Einsatz von Wasserfahrzeugen durch die freiwilligen Feuerwehren Defizite im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes vorhanden sind. Die Ergebnisse der Befragung und Auswertung stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor.
Im Rahmen einer Abschnittsarbeit wurde durch die HFUK Nord untersucht, inwiefern bei dem Einsatz von Wasserfahrzeugen durch die freiwilligen Feuerwehren Defizite im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes vorhanden sind. Hierzu wurden gezielt Feuerwehren im Geschäftsgebiet der HFUK Nord befragt und die Ergebnisse entsprechend ausgewertet.
Da Einsätze an und auf Gewässern nicht zu den regelmäßigen Standardaufgaben einer Feuerwehr gehören, müssen sich die Verantwortlichen in den Gemeinden und auch die Führungskräfte der Feuerwehren mit speziellen Fragen der Sicherheit und Gesundheit für die Einsatzkräfte befassen. Die Befragung der HFUK Nord hatte das Ziel, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, mögliche Defizite und Verbesserungspotentiale aufzudecken sowie entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Hintergrund sind das Unfallgeschehen beim Einsatz an und auf Gewässern sowie die Feststellung von Mängeln in diesen Bereich bei einigen Besichtigungen von Feuerwehren durch die HFUK Nord vor Ort.
Fachliche Eignung vorhanden, Gefährdungsbeurteilung
Erfreulich war, dass die fachliche Befähigung, u.a. durch den Erwerb eines entsprechenden Bootsführerscheins, erworben und regelmäßig überprüft sowie die spezielle Unterweisung der Feuerwehrangehörigen, welche Gewässereinsätze absolvieren, überall vorhanden bzw. durchgeführt worden waren.
Ein wesentliches Element der Sicherheit bei Einsätzen an und auf Gewässern, ist die Ermittlung möglicher Gefährdungen, welche sich durch die Nutzung, den Transport und natürlich auch dem Einsatz mit einem Wasserfahrzeug ergeben. Zentrales und vor allem auch rechtlich gefordertes Instrument hierfür ist die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung. In der Erhebung der HFUK Nord wurde festgestellt, dass es beim überwiegenden Teil der befragten Feuerwehren der Fall war, dass keine oder nur eine unzureichende Gefährdungsbeurteilung für die eingesetzten Wasserfahrzeuge und den Einsatz an und auf Gewässern vorlag.
Der Rettungseinsatz auf Gewässern ist nicht in jedem Bundesland Aufgabe der Feuerwehren. Ist es keine Aufgabe nach Brandschutzgesetz, muss eine Beauftragung durch die Gemeinde an die Feuerwehr stattfinden. Eine Aufgabenübertragung des der Gemeinde an die Feuerwehr war ebenfalls teilweise nicht vorhanden. Außerdem war die Prüfung des Wasserfahrzeuges sowie des Transportmittels (zumeist ein speziell gefertigter Anhänger) auf Betriebssicherheit mancherorts nicht durchgeführt bzw. nicht organisiert worden.
HFUK Nord bietet Seminar an
Im Zuge der Befragung wurde ebenfalls festgestellt, dass zumeist keine feuerwehrspezifischen Lehrgänge oder Seminare zu Themen des Gewässereinsatzes angeboten werden. Die meisten Feuerwehren behelfen sich hier mit Lehrgängen, welche andere Hilfsorganisationen anbieten, beispielsweise das THW. Je nach örtlichen Gegebenheiten kann dies einen enormen organisatorischen Mehraufwand bedeuten.
Um den Feuerwehren, welche sich in ihrem Einsatzgebiet mit Einsätzen an und auf Gewässern befassen müssen, eine Hilfestellung zur Gefährdungsbeurteilung zu geben, hat die Präventionsabteilung der HFUK Nord bereits im Jahre 2022 ein entsprechendes Seminar erfolgreich pilotiert. Dieses Seminar kann seit 2023 interessierten Feuerwehren auf Anfrage angeboten werden. Nähere Informationen zu diesem Seminar können bei den Aufsichtspersonen Dirk Rixen (rixen@hfuk-nord.de) für Schleswig-Holstein und Hamburg und Ulf Heller (heller@hfuk-nord.de) für Mecklenburg-Vorpommern erfragt werden.
Modul „Gewässereinsatz“ für die Online-Gefährdungsbeurteilung „Riskoo“
Um den Gemeinden und Feuerwehren auch eine Unterstützung für die Erstellung der Gefährdungsbeurteilung an die Hand zu geben, wurde ein neues Modul für das bekannte Programm „Riskoo“ entwickelt, welches voraussichtlich ab 2024 nutzbar sein wird. Analog zu den bereits vorhandenen Modulen 1 bis 4 ist auch das neue Modul für Gewässereinsätze einfach aufgebaut, d.h. man wird durch einfache Fragen geleitet.
Sowohl das Seminar zu Gewässereinsätzen als auch das Programm „Riskoo“ bzw. das neue Modul „Gewässereinsatz“ stehen den Gemeinden und Feuerwehren kostenfrei zur Verfügung.
Fachthemenseite "Sicherheit an und auf dem Wasser"
Auf unserer Fachthemenseite "Sicherheit an und auf dem Wasser" haben wir Ihnen alle Informationen und Hilfsmittel zum Thema übersichtlich zusammengestellt. Sie finden die Seite unter dem Menüpunkt "Sicherheit / Gesundheit" unter dem Fachthema "Sicherheit an und auf dem Wasser" oder wenn Sie den Webcode ftwa in das Suchfeld oben auf der Homepage der HFUK Nord eingeben.
Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)
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