Feuerwehren als Vorbilder: Engagement und Kreativität im Dienstsport - Beispiele guter Praxis Teil 2

25.10.2022

Neben dem regelmäßigen Dienstsport gibt es auch jährlich stattfindende, wiederkehrende Sportveranstaltungen, bei denen sich mehrere Wehren treffen und die unterschiedlich organisiert werden. Als erfolgreich und abwechslungsreich hat sich hier das Jugendfeuerwehr-Sportfest in Dassow herausgestellt. Im Teil 2 unserer kleinen Serie zeigen wir, dass mit Engagement und Kreativität verlässliche und erfolgreiche Sportkonzepte in der Feuerwehr entstehen können.

Bild: Jugendfeuerwehr Dassowzoom
Bild: Jugendfeuerwehr Dassow

Neben dem regelmäßigen Dienstsport gibt es auch jährlich stattfindende, wiederkehrende Sportveranstaltungen, bei denen sich mehrere Wehren treffen und beispielswiese ein Volleyballturnier oder einen Lauf austragen. Hiervon gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die unterschiedlich organisiert werden. Als erfolgreich und abwechslungsreich hat sich hier das Jugendfeuerwehr-Sportfest in Dassow herausgestellt. Hier können seit 2013 alle Jugendfeuerwehren des Amtes Schönberger Land im Landkreis Nordwestmecklenburg das Deutsche Jugendfeuerwehrfitnessabzeichen (dJFFA) oder das Deutsche Sportabzeichen (DSA) ablegen oder sich einfach nach Lust und Laune ausprobieren. Organisiert wird das Ganze von einem Team aus Jugendfeuerwehrwarten und –wartinnen sowie dFFA-Prüferinnen und –Prüfer. Auf die Idee kam Oberlöschmeisterin Claudia Brötzmann (33 Jahre), die als Jugendwartin bei der FF Dassow und auf Amtsebene im Amt Schöneberger Land fungiert.

Claudia, wie muss man sich das Sportfest in Dassow vorstellen?

Der "FitForFire - Sport- und Fitnesstag der Kinder- und Jugendfeuerwehren im Amt Schönberger Land" findet einmal jährlich im Herbst statt. Dabei rotiert der Austragungsort, da es im Amtsbereich vier Sporthallen gibt, die die nötige Infrastruktur aufweisen. Bisher konnten wir 7 Veranstaltungen durchführen, in 2020 und 2021 haben wir aufgrund der Corona-Pandemie darauf verzichtet. Sobald es die Situation wieder zulässt, soll die Veranstaltung wieder weitergeführt werden.

Die meisten der angebotenen Disziplinen wechseln von Jahr zu Jahr. Bei der Auswahl geht es darum, unterschiedliche körperliche Fähigkeiten und Fertigkeiten anzusprechen und zu fördern. Liegestütze, Situps, Korbwürfe, Parcoursläufe oder auch mal der Kasten-Bumerang-Test können dabei sein. Im Vordergrund steht dabei immer der Spaß. Einige Stationen sind fest dabei, da sie Voraussetzung für die Abnahme des Deutschen Olympischen Sportabzeichen sind, wie beispielsweise Seilspringen, Weitsprung, Sprint und Ausdauerlauf.

Das Angebot richtet sich an die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehren im Amtsbereich. Im Schnitt nehmen etwa 100 Kinder- und Jugendliche im Alter von 6-17 Jahren an der Veranstaltung teil. Dabei ist die Motivation ganz unterschiedlich. Während besonders die jüngeren schlichtweg Spaß an der Bewegung haben, wollen zumeist die älteren Teilnehmer Bestleistungen und möglichst auch eins der begehrten Sportabzeichen erreichen.

Was bedeutet Sport für Dich?

Sport hält gesund und fit und macht, dass man sich gut fühlt. Ich selbst habe Spaß daran, mit Freunden gemeinsam Sport zu machen. Wenn die Zeit es zulässt, spiele ich am liebsten Volleyball oder fahre Fahrrad. Ich finde es wichtig, dass schon im frühen Alter die Begeisterung für Bewegung geweckt wird.

Was war Deine Motivation, das Sportfest zu initiieren?

Auf einer damaligen Wehrführerberatung, bei der ich zu Gast war, wurden Ideen für eine Veranstaltung gesucht, an der alle Kinder- und Jugendfeuerwehren des Amtes teilnehmen können. Die große Schwierigkeit bestand nicht nur in der breit gefächerten Altersspanne, sondern auch darin, dass die Veranstaltung in der kalten Jahreszeit stattfinden sollte, um den Sommer mit Wettkämpfen, Zeltlagern und sonstigen Veranstaltungen nicht zu überfüllen. Da eine Indoor-Veranstaltung grundsätzlich wetterunabhängig durchgeführt werden kann und Bewegung für alle Altersklassen gleichermaßen geeignet ist, setzte sich die Idee eines Sportfestes durch.

Bild: Jugendfeuerwehr Dassowzoom
Bild: Jugendfeuerwehr Dassow

Wie muss man sich die Organisation im Vorfeld vorstellen?

Grundsätzlich ist das kein Hexenwerk. Alles beginnt natürlich mit dem Termin. Diesen vereinbaren wir auf einer Jugendwarteberatung gemeinsam. Auf der Basis kann eine der Sportstätten für uns reserviert werden. Beides erfolgt in der Regel fast ein Jahr vor der Veranstaltung. Deutlich später werden die Teilnehmenden eingeladen, Stationen definiert, Verpflegung organisiert, medizinische Absicherung festgelegt, Finanzen geklärt und natürlich Sponsoren angefragt und Gäste eingeladen. Auch der Sportbund muss rechtzeitig mit eingebunden werden. Ein paar Medaillen braucht ein richtiges Sportfest natürlich auch. Dazu kommt noch ein bisschen Papierkram, wenn Laufzettel erstellt werden, die Einteilung der angemeldeten Kids nach Alter in Gruppen erfolgt und die Voraussetzung für das Sportabzeichen geprüft werden. Einige Sachen laufen mittlerweile routiniert ab, so mancher Sponsor ist jedes Jahr dabei und wenn man gut dokumentiert und auswertet, ist es bei der nächsten Veranstaltung nochmal einfacher nichts zu vergessen.

Wie wird das Sportfest angenommen?

Wenngleich sich nicht verschweigen lässt, dass der eine oder andere sich bestimmt woanders hin wünscht, wenn es an die Liegestütze oder Klimmzüge geht, ist die Resonanz bisher sehr gut und die Halle ist immer wieder voll! Selbst ein paar Sportmuffel lassen sich vom Gemeinschaftsgefühl mitreißen.

Was läuft gut und wo siehst Du Luft nach oben? Die Organisation und der Zusammenhalt innerhalb der Planungsgruppe sind toll. Eine Hand hilft stets der anderen. Über zu wenig Helfer oder zu knappe Finanzen musste ich mir eigentlich nie Gedanken machen. Vor Herausforderungen hat uns in der Vergangenheit allerdings das Wetter in der kalten Jahreszeit gestellt. So fand beispielsweise der Ausdauerlauf wegen Regen auch schon in der Halle statt und Weitsprung wurde wegen Sturm durch Bodenturnen ersetzt. Meist hat das dann das Zeitmanagement gesprengt und die Veranstaltung ging in die Verlängerung.

Was würdest Du anderen empfehlen, die eine eigene Feuerwehrsportveranstaltung planen?

Meine Erfahrung zeigt, dass es klug ist, zu Beginn nicht zu viel zu wollen. Bei einer kompakten Veranstaltung kann weniger schiefgehen. Grundsätzlich empfehle ich immer genug Zeitpuffer einzuplanen. Ist die Zeit dann übrig, kann noch ein pfiffiges Spiel vor dem offiziellen Abschluss gespielt werden.

 
 
x

Die "FitForFire" SportBOOSTER-Aktion: Kreative Ideen der Feuerwehren gesucht!

Um Feuerwehren den Einstieg in den Dienstsport zu erleichtern und hier eine Unterstützung zu bieten, hat die HFUK Nord die „FitForFire“-Sport-BOOSTER-Aktion ins Leben gerufen. Feuerwehren erhalten damit die Möglichkeit, sich mit Ideen zum Thema Dienstsport zu bewerben und eine zweckgebundene Förderung zu erhalten. Dabei können sich alle freiwillige Feuerwehren und Jugendfeuerwehren des Geschäftsgebiets der HFUK Nord, die sowohl über bestehende Sportstrukturen verfügen als auch diejenigen, die den Dienstsport erstmalig in Angriff nehmen, mit ihren Aktionen bewerben.

Mehr Informationen zur „FitForFire“-Sport-BOOSTER-Aktion sowie den Anmeldebogen erhalten Sie hier ...

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)

Kontakt und Ansprechpersonen
Email: infobreak@hfuk-nord.de

Zentrale Postadresse: Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
Bertha-von-Suttner-Straße 5
19061 Schwerin

Institutionskennzeichen: 121 390 059