Unterweisungshilfe veröffentlicht: Wie kann mit psychischer Belastung im Feuerwehrdienst umgegangen werden?

08.12.2020

Die Feuerwehr-Unfallkassen HFUK Nord, FUK Mitte und FUK Brandenburg haben eine Arbeitshilfe für die Durchführung von Unterweisungen mit dem Schwerpunkt der psychischen Belastung im Feuerwehrdienst entwickelt. Die Materialien sind zur Unterstützung der Ausbildung in den Freiwilligen Feuerwehren gedacht.

Die neue Arbeitshilfe für die Durchführung von Unterweisungen mit dem Schwerpunkt "Psychische Belastung im Feuerwehrdienst" (Bild: HFUK Nord)zoom

Die Feuerwehr-Unfallkassen HFUK Nord, FUK Mitte und FUK Brandenburg haben eine Arbeitshilfe für die Durchführung von Unterweisungen mit dem Schwerpunkt der psychischen Belastung im Feuerwehrdienst entwickelt. Die Materialien sind zur Unterstützung der Ausbildung in den Freiwilligen Feuerwehren gedacht.

Rechtliche Grundlage sind die Unfallverhütungsvorschriften „Grundsätze der Prävention“ und „Feuerwehren“. Diese fordern eine Gefährdungsbeurteilung und die Unterweisung der Versicherten. Hierbei sind auch die psychischen Belastungsfaktoren im Feuerwehrdienst zu berücksichtigen. Das Erleben und die Bearbeitung besonders belastender Ereignisse, die sich insbesondere im Einsatz ergeben, können mit einem großen gesundheitlichen Risiko verbunden sein.

Schutz der Einsatzkräfte immer besser – Vorbereitung ist Prävention
Die Risiken bzw. Gefahren im Feuerwehrdienst sind vielseitig und das Wissen über den Umgang mit ihnen ist Bestandteil jeder Feuerwehr-Grundausbildung. Der Umgang mit den Risiken hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten verändert. Der Stand der Technik bietet mittlerweile viel bessere Möglichkeiten zum Schutz von Einsatzkräften. Deutlich wird dies z.B. besonders beim Niveau der Schutzkleidung heute und den Entwicklungsschritten in den vergangenen 30 Jahren.

Ähnlich sieht es im Umgang mit einer psychischen Belastung aus. Die Möglichkeit, dass Feuerwehrangehörige insbesondere im Einsatz mit besonders belastenden Ereignissen konfrontiert werden, ist jederzeit gegeben. Der Umgang damit und die Hilfen bei der Be- und Verarbeitung derartiger Ereignisse haben sich jedoch verändert. Um für belastende Ereignisse gewappnet zu sein, gehört es auch dazu, sich im Vorfeld mit den möglichen Reaktionen seines Körpers bei einer außergewöhnlichen psychischen Belastung auseinander zu setzen. Mögliche auftretende Symptome sollten dabei rechtzeitig erkannt und richtig eingeordnet werden. Gegebenenfalls muss dann entsprechende Hilfe angefordert und angenommen werden.

Der Vorbereitung auf belastende Ereignisse kommt eine besondere Bedeutung zu. Im Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung ist die Unterweisung von möglichen psychischen Belastungsfaktoren und den Umgang damit, der erste Schritt der Prävention zum Schutz vor Risiken und Fehlbeanspruchungen im Feuerwehrdienst.

Arbeitshilfe für die Durchführung einer Unterweisung mit Handlungshilfe zur Gefährdungsbeurteilung veröffentlicht
Die Arbeitshilfe besteht aus einer Broschüre und einem digitalen Foliensatz. Mit beiden Hilfsmitteln lässt sich eine Unterrichtseinheit durchführen. Beide Materialien sind eng aufeinander abgestimmt. Zudem enthält die Broschüre Materialen für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen im Feuerwehrdienst.

Der Anlass der Unterweisung über eine psychische Belastung im Feuerwehrdienst ist nicht geeignet, frühere belastende Ereignisse aufzuarbeiten, sondern soll der Vorbereitung und Einbindung der Psychosozialen Notfallversorgung in den Dienstbetrieb dienen. Mit der Unterweisung sollen die Grundlagen im Zusammenhang mit möglichen belastenden Ereignissen angesprochen, die möglichen Folgen und deren Verarbeitungsmöglichkeiten aufgezeigt und die Hilfen im Umgang mit belastenden Ereignissen vorgestellt werden.

Mit den in der Arbeitshilfe enthaltenen Grundlagen für eine Gefährdungsbeurteilung kann geprüft werden, ob in der eigenen Feuerwehr die psychischen Belastungsfaktoren ausreichend berücksichtigt werden und die Psychosoziale Notfallversorgung eingebunden ist.

Die Broschüre enthält zudem die Vorlage für einen Aushang zur allgemeinen Information in der Feuerwehr. Hier können die Kontaktdaten der Ansprechpersonen für die Hilfe nach belastenden Ereignissen eingetragen und im Feuerwehrhaus für jeden sichtbar ausgehangen werden.

Wenn Sie die Broschüre bzw. den Foliensatz in gedruckter oder digitaler Form benötigen, wenden Sie sich bitte direkt an die HFUK Nord (Frau Ruge ruge@hfuk-nord.de).

Mehr Informationen über die neue Arbeitshilfe für die Durchführung einer Unterweisung zur Psychischen Belastung im Feuerwehrdienst erhalten Siehier im Fachthema Prävention -> PSNV auf der Homepage der HFUK Nord.

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)

Kontakt und Ansprechpersonen
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