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21.04.2015
Die Unfallstatistik des Jahres 2014 der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord wurde jetzt ausgewertet und analysiert.
Die Unfallstatistik des Jahres 2014 der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord wurde jetzt ausgewertet und hierbei analysiert, bei welchen Tätigkeiten es Unfallschwerpunkte gab. Dabei zeigte sich, dass die meisten Unfälle wieder beim Übungs- und Schulungsdienst passiert sind.
Im Geschäftsgebiet der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord ereigneten sich 1.577 Unfälle im vergangenen Jahr. Das sind 102 Unfälle mehr als im Jahr zuvor, jedoch ohne einen tödlichen Unfall. Bei den „TOP 3“ ergibt sich folgendes Bild: Mit 33% ereignete sich ein Drittel aller Unfälle während des Übungs- und Schulungsdienstes, gefolgt von der Brandbekämpfung mit einem Fünftel aller Unfälle (21%) und den Dienstlichen Veranstaltungen (18%).
Besonderes Unfallereignis bei der HFUK Nord
Mitte des Jahres 2014 erlitten zehn Feuerwehrangehörige Verbrennungen, als bei einem PKW, der durch einen Unfall in Brand geratenen war, der Flüssiggastank explodierte. (Wir berichteten im Sicherheitsbrief Nr. 36).
Eine Zunahme der Unfälle gab es besonders beim Brandeinsatz (+63 Unfälle) und beim Übungs- und Schulungsdienst (+53 Unfälle). Bei den Brandeinsätzen gab es allein zehn Verletzte bei dem erwähnten Explosionsunglück. Die Vergiftungsfälle im Vergleich zum Vorjahr sind von 4 auf 28 Fälle angestiegen. Bei zwei Einsätzen kam es allein zu 15 Vergiftungsfällen. Steigerungen sind auch beim Dienstsport und den dienstlichen Veranstaltungen zu verzeichnen mit einer Zunahme von +35 bzw. +30 Unfällen. Beim Dienstsport sind die Zahl der Verdrehungen/ Verrenkungen/Zerrungen sowie die Anzahl der Knochenbrüche angestiegen. Gesunken sind die Unfallzahlen im Bereich der Abwehr sonstiger Gefahren (59 Unfälle weniger).
Warum ist der Übungs- und Schulungsdienst so unfallträchtig? Was zählt alles dazu?
In dieser Kategorie werden Unfälle verschlüsselt, die bei der regelmäßigen Standortausbildung geschehen, in Atemschutz- oder Brandübungsanlagen oder bei Einsatzübungen und bei Feuerwehrwettkämpfen.
Feuerwehrwettkämpfe sind in Mecklenburg-Vorpommern besonders beliebt –
und leider auch sehr unfallträchtig. Speziell ist hier der sogenannte
„Löschangriff nass“ gemeint. Mit Beginn des Sommerhalbjahres starten die
Freiwilligen Feuerwehren mit der praktischen Ausbildung im Freien und
damit, sich auf die anstehenden Feuerwehrwettkämpfe vorzubereiten. Dann
häufen sich auch die Unfallmeldungen bei den Feuerwehr-Unfallkassen in
diesem Bereich. Wenn man bei der HFUK Nord nur Mecklenburg-Vorpommern
betrachtet, ereigneten 22% der Gesamtunfälle in diesem Bundesland im
Zusammenhang mit dem Üben für den Löschangriff oder beim Wettkampf
selbst.
Betroffen sind dabei nicht nur die
Feuerwehrangehörigen der Einsatzabteilung, sondern auch die Mitglieder
der Jugendfeuerwehren. Über die Hälfte der Verletzungen sind Prellungen
durch das Getroffen werden von umherfliegenden oder herabfallenden
Dingen, sowie Zerrungen. Am häufigsten betroffen sind dabei die Knie und
die Hände.
„Beim Start verspürte der Kamerad einen Schmerz im Bein“ –
so oder so ähnlich lauten einige Unfallschilderungen. Der schnelle
Start, verbunden mit der plötzlichen Muskelanspannung, ist eines der
Hauptunfallereignisse beim „Löschangriff nass“. Ohne vorheriges
Aufwärmen kann es dabei schnell zu einem Muskel(faser)riss kommen. Zudem
kommt es häufig zu Stürzen. Grund dafür sind Unebenheiten auf der
Wettkampfbahn, Wasserlachen in der Nähe des Startpodestes, das Stolpern
über die Schläuche und Gerätschaften und das Zurückschlagen des
Verteilers oder des Strahlrohres aufgrund der begrenzten Schlauchlänge.
Beim Stürzen kommt es sehr oft vor, dass die Feuerwehrangehörigen auf
die Gerätschaften fallen, wodurch das Verletzungsbild verschlimmert
wird.
Ein weiterer Unfallschwerpunkt beim Löschangriff ist der
Druckaufbau in den Schläuchen, wenn sich dadurch die Kupplungen lösen
oder das Stahlrohr aus der Hand gerissen wird und Personen getroffen
werden. Auch der austretende Wasserstrahl kann dabei schwere
Verletzungen verursachen, wenn er zum Beispiel in das Gesicht trifft.
Gerade für den Bereich der Feuerwehrwettkämpfe wurden von der HFUK Nord in jüngster Zeit verschiedene Maßnahmen zur Unfallverhütung entwickelt und angeboten: Die „Aufwärmfibel“ (kostenlos bestellbar, richten Sie Ihre Anfrage bitte an Herrn Jens-Oliver Mohr, mohr@hfuk-nord.de, Tel.: 0431-99 07 48 23) informiert in Form einer handlichen Klappkarte als praktischer Taschenratgeber über die richtigen Übungen zum Aufwärmen vor einem Wettkampf. Um auf die Gefahren von Verletzungen durch Löschwasserstrahlen hinzuweisen, gibt es die Unfallverhütungsaktion „Das kann ins Auge gehen“. Nähere Informationen dazu befinden sich auf der Homepage www.hfuk-nord.de.
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