Sicherer Jugendfeuerwehrdienst: Einsatz von Druckbegrenzungsventilen

19.06.2025

Bereits in der Jugendfeuerwehr wird der Umgang mit den üblichen feuerwehrtechnischen Geräten ausgebildet und geübt. Im Fokus der Jugendarbeit steht dabei neben der Förderung eines sozialen Miteinanders die Vermittlung von Feuerwehrwissen, insbesondere die Brandbekämpfung. Neben der Trockenübung werden gerade im Sommer auch Nassübungen praktiziert. Nicht nur im Rahmen von Wettkämpfen kann es durch Druckstöße in den Druckschläuchen zu schweren Unfällen kommen. Zusätzlich zu den Vorgaben des Ausbildungspersonals kann der korrekte Einsatz eines Druckbegrenzungsventils in diesem Zusammenhang die Unfallfolgen mindern oder gar Unfälle vermeiden.

Ein Druckbegrenzungsventil vor dem Einsatz mit einem Grenzwert von 5,5 bar eingestellt (Bild: Stephan Deckert / FUK Mitte)zoom
Ein Druckbegrenzungsventil vor dem Einsatz mit einem Grenzwert von 5,5 bar eingestellt (Bild: Stephan Deckert / FUK Mitte)

Bereits in der Jugendfeuerwehr wird der Umgang mit den üblichen feuerwehrtechnischen Geräten ausgebildet und geübt. Im Fokus der Jugendarbeit steht dabei neben der Förderung eines sozialen Miteinanders die Vermittlung von Feuerwehrwissen, insbesondere die Brandbekämpfung. 

Neben der Trockenübung werden gerade im Sommer auch Nassübungen praktiziert. Nicht nur im Rahmen von Wettkämpfen kann es durch Druckstöße in den Druckschläuchen zu schweren Unfällen kommen. Bei der Jugendfeuerwehr sind insbesondere Verletzungen durch einen Wasserstrahl im Gesichtsbereich zu nennen, da die Helme in der Regel keine Visiere besitzen. Verletzungen in Folge eines Unfalls können beispielsweise Augen- und Ohrenverletzungen, Nasen- oder Kieferbrüche sein. Zusätzlich zu den Vorgaben des Ausbildungspersonals kann der korrekte Einsatz eines Druckbegrenzungsventils in diesem Zusammenhang die Unfallfolgen mindern oder gar Unfälle vermeiden.

Was kann passieren?
Durch Druckstöße können unterschiedliche Unfälle geschehen, die auch auf eine geringere Leistungsfähigkeit sowie fehlende Erfahrung der Kinder und Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen zurückzuführen sind. 

Beispielsweise können sich nicht korrekt gekuppelte Schläuche und Armaturen an den Verbindungsstellen lösen. Die eventuell wegschnellenden oder umherfliegenden Schlauchenden können das Jugendfeuerwehrmitglied treffen und eine entsprechende Verletzung hervorrufen.

Beim Einsatz eines Druckbegrenzungsventiles sind die Jugendfeuerwehren vor zu hohen Strahlrohrdrücken geschützt. (Bild: Stephan Deckert / FUK Mitte)zoom
Beim Einsatz eines Druckbegrenzungsventiles sind die Jugendfeuerwehren vor zu hohen Strahlrohrdrücken geschützt. (Bild: Stephan Deckert / FUK Mitte)

Betrachtet man beispielsweise eine Löschübung, bei welcher keine Maßnahme zur Druckbegrenzung im Aufbau getroffen wurde und zwei CM-Strahlrohre eingesetzt werden, so kann sich durch das schlagartige Schließen eines der beiden Strahlrohre die Leistung des Wasserstrahls am zweiten Strahlrohr verdoppeln. Eine Verdopplung der Leistung bedeutet einen 1,6mal höheren Druck am Strahlrohr. Diese Werte sind auch von den Gegebenheiten der Wasserentnahmestelle und der Pumpenkennlinie abhängig. Durch die Druckstöße können Kinder und Jugendliche den Halt verlieren, stürzen und bzw. oder das Strahlrohr aus der Hand verlieren. Das Ergebnis wäre eine unkontrollierte Wasserabgabe und ein ebenfalls unkontrolliert umherschlagendes Strahlrohr. Infolgedessen können die Kinder und Jugendlichen vom Strahlrohr und dem Wasserstrahl getroffen werden. 

Ist keine Maßnahme zur Druckbegrenzung im Aufbau integriert, können beispielsweise drei Maßnahmen die Situation entschärfen: 

  • Der Maschinist kann die Leistung der Pumpe drosseln (maximal 3-5 bar Ausgangsdruck am Strahlrohr), 
  • der Melder kann den dritten Abgang am Verteiler öffnen, 
  • der Trupp am übrig gebliebenen Strahlrohr kann sein Strahlrohr ebenfalls schließen. 

Alle Beteiligten benötigen jedoch eine Reaktionszeit, in welcher bereits ein Unfall erfolgt sein kann. 

Sollten beide Rohre geschlossen werden und keine Regulierung erfolgen, können im System Drücke bis hin zum maximalen Schließdruck entstehen. Versagt nun ein Schlauch, eine Armatur oder eine Verbindung, so ist mit entsprechend höheren Kräften von umherschlagenden Teilen und unkontrollierten Wasserstrahlen zu rechnen.

Der Einsatz von Druckbegrenzungsventilen ist sehr wichtig bei den praktischen Übungen mit der Jugendfeuerwehr. (Bild: Detlef Garz / FUK Mitte)zoom
Der Einsatz von Druckbegrenzungsventilen ist sehr wichtig bei den praktischen Übungen mit der Jugendfeuerwehr. (Bild: Detlef Garz / FUK Mitte)

Die Verwendung eines Druckbegrenzungsventils schließt diese Unsicherheitsfaktoren wie Reaktionszeit und Fehlreaktion aus! 

Was gilt es zu beachten?

  • Herstellerangaben prüfen,
  • Einbau des Druckbegrenzungsventils an der Pumpe,
  • Begrenzen des Drucks auf maximal 3-5 bar,
  • der Schlauch am Überlauf des Druckbegrenzungsventils soll keine Stolperstelle erzeugen,
  • das durch den Überlauf abfließende Wasser soll von der Übungsfläche so abgeführt werden, dass keine Rutschgefahr entsteht,
  • nach der Verwendung soll der Druckeinstellring auf 0 bar eingestellt werden .

Die Verwendung der Pumpe im Automatikmodus (automatische Pumpendruckregelung) kann zu Problemen führen, wenn beim vorgewählten Druck der Überlauf des Druckbegrenzungsventils bereits öffnet (das System „schwingt sich ggf. auf“ und die Motordrehzahl steigt stark an).

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TIPP:
Eine Orientierung, ob die Funktion des Druckbegrenzungsventils gegeben ist, kann die Druckanzeige der Pumpe (Ausgangsdruck) geben. Wenn das Druckbegrenzungsventil direkt mit dem Pumpenausgang verbunden ist, kann bei geöffnetem Überlauf der am Druckbegrenzungsventil eingestellte Druck auch am Manometer der Pumpe abgelesen werden.

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)

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