31.07.2024
Wenn die Feuerwehr in den Sommermonaten gerufen wird, stehen oftmals schweißtreibende und kraftraubende Einsätze auf der Tagesordnung. Das kostet jede einzelne Einsatzkraft Energie und geht schnell zu Lasten der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit. Was insbesondere an Tagen mit hohen Außentemperaturen zu beachten ist, kann in diesem Artikel nachgelesen werden.
Wenn die Feuerwehr in den Sommermonaten gerufen wird, stehen oftmals schweißtreibende und kraftraubende Einsätze auf der Tagesordnung. Das kostet jede einzelne Einsatzkraft Energie und geht schnell zu Lasten der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit. Um im Einsatz verbrauchte Energie wiederzuerlangen, müssen Feuerwehrangehörige unter Umständen an der Einsatzstelle verpflegt werden. Insbesondere an Tagen mit hohen Außentemperaturen ist auf eine ausreichende Versorgung zu achten.
Grundsätzlich ist für die Planung und Versorgung der Einsatzkräfte die Dauer des Einsatzes entscheidend. Gerade in den heißen Monaten müssen Erholungs- und Trinkpausen eingeplant werden. Reichen bei kurzen Einsätzen von ca. ein bis zwei Stunden bereits Getränke zum Ausgleichen des Energie- und Flüssigkeitsverlustes aus, so ist bei längeren bzw. langandauernden Einsätzen auch eine Zuführung von Energie über Lebensmittel zwingend notwendig. Bei Einsatzzeiten von ca. zwei Stunden oder mehr sind leicht verdauliche Kohlenhydrate (Speisen „aus der Hand“ wie bspw. Bananen, Fruchtriegel oder Vollkornkekse), die den Blutzuckerspiegel für einen absehbaren Zeitraum konstant halten, sinnvoll. Bei Einsätzen, die sich über viele Stunden hinziehen, bedarf es schon „kleiner Mahlzeiten“ (bspw. Klassiker wie Bockwurst mit Brot, Vollkornnudeln mit Tomatensoße oder Risi-Pisi), um die Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Generell sollte zwecks Kräftigung leicht verdauliches Essen zu sich geführt werden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
Getränkeversorgung im Sommer aufstocken
Da viel Flüssigkeit durch massives Schwitzen ausgeschieden wird, müssen Getränke in ausreichender Menge nicht nur für Atemschutzgeräteträger und -trägerinnen bereitstehen. Unabhängig von der Länge des Einsatzes ist die Flüssigkeitszufuhr über entsprechende Getränke stets das erste Mittel der Wahl, um gewissermaßen Kraft zu „tanken“. Dabei sollten die zugeführten Getränke keineswegs stark gekühlt werden. Andernfalls würde der Körper aufgrund der zugeführten kalten Flüssigkeit vornehmlich mit dem Temperaturausgleich beschäftigt sein und zusätzliche Wärme produzieren. Diesen hausgemachten Stress gilt es zu vermeiden, auch wenn die Verlockung groß ist, bei einem Einsatz unter sommerlichen Temperaturbedingungen abkühlen zu wollen. Am ehesten geeignet sind daher Getränke mit „Zimmertemperatur“, um die Regeneration voranzutreiben.
Energy-Drinks sind keine gute Wahl
Vielfach wird darüber diskutiert, ob und inwiefern die sogenannten „Energy-Drinks“ zum Leistungserhalt oder zur Leistungsförderung beitragen können. Der Konsum dieser Getränke sollte im Zusammenhang mit dem Feuerwehrdienst kritisch betrachtet werden. Die körperliche Anstrengung beim Einsatz- oder Übungsdienst sowie die zeitgleiche Zufuhr von Energy-Drinks enthaltenen Koffein und Taurin kann eine doppelte Belastung für Herz und Kreislauf hervorrufen. Infolgedessen kann es zu schnellerem Herzschlag sowie steigendem Blutdruck kommen, die mit Beeinträchtigungen der körperlichen Gesundheit einhergehen (Unruhe, verminderte Reaktionsfähigkeit, Herzrasen). Unabhängig von der körperlichen Reaktion kann der propagierte „Wachmachereffekt“ bei akutem oder langanhaltendem Konsum individuell schnell wieder nachlassen, so dass ein erhoffter „Energie-Schub“ ausbleibt. Gut geeignet sind für Einsätze und Übungen Wasser bzw. calciumreiche Mineralwasser (Calcium > 150 mg/l), stark verdünnte Frucht- oder Gemüsesaft-Schorlen (Mischungsverhältnis 3:1) oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees („handwarm“). Als Empfehlung zur Trinkmenge werden pro erwachsener Einsatzkraft mindestens 3 Liter täglich angegeben. Dies kann jedoch je nach Wetterlage und der individuellen Beanspruchung variieren (jeder Einsatz ruft bei einzelnen Feuerwehrangehörigen unterschiedliche Reaktionen hervor). Bei Einsätzen unter Atemschutz erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf entsprechend zusätzlich.
Grundsätzlich gilt auch bei der Getränkeversorgung im Einsatz wie im alltäglichen Leben, dass regelmäßig getrunken werden muss, bevor das Durstgefühl einsetzt. Somit können Flüssigkeitsmangel und daraus resultierende Leistungseinbußen rechtzeitig verhindert werden.
Zu guter Letzt (und unabhängig von den Außentemperaturen) ist es in jedem Fall unerlässlich, bei der Verpflegung der Feuerwehrangehörigen auch auf die Hygiene zu achten. Hierbei geht es um mehr als nur das richtige Händereinigen. Neben organisatorischen spielen auch personelle Präventivmaßnahmen eine wichtige Rolle, wenn es um die Zubereitung und den Verzehr von Lebensmitteln geht. Weiterführende Informationen hierzu können Sie im Stichpunkt Sicherheit „ Hygiene bei der Einsatzstellenverpflegung “ nachlesen.
Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)
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