Extremwetterereignisse: Tipps für Lager und Fahrten der Kinder- und Jugendfeuerwehren (Teil 1)
13.06.2024
Für die Kinder und Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren ist es wahrscheinlich die schönste Zeit: Das gemeinsame Erleben von Lagern und Fahrten. Rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien haben wir in unserer Mini-Serie zu Lager und Fahrten einige Verhaltensregeln, Ratschläge und Tipps über das richtige Verhalten u.a. beim Auftreten von Starkregen, Gewitter und Hagel sowie beim Baden aufgestellt, damit einer abwechslungsreichen und schönen Zeit nichts mehr im Wege stehen sollte.


Ein Unwetter zieht auf. (Bild: Dirk Rixen / HFUK Nord)
Für die Kinder und Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren ist es wahrscheinlich die schönste Zeit: Das gemeinsame Erleben von Lagern und Fahrten. Mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen zusammenleben, Badezeit, Zeltlagerromantik, Abenteuer ohne Eltern u.a. gerade deshalb sollte es im Interesse aller sein, dass diese Zeit allen in guter Erinnerung bleibt und niemand mit negativen Erinnerungen zurück nach Hause kommt.
Rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien haben wir in unserer Mini-Serie zu Lager und Fahrten einige Verhaltensregeln, Ratschläge und Tipps über das richtige Verhalten u.a. beim Auftreten von Starkregen, Gewitter und Hagel sowie beim Baden aufgestellt, damit einer abwechslungsreichen und schönen Zeit nichts mehr im Wege stehen sollte.
Vorhergehende Maßnahmen:
- Bei der Planung und Vorbereitung eines Zeltlagers sollte man sich auch Gedanken machen über eine kontinuierliche Wetterbeobachtung sowie eine frühzeitige Bewertung einer möglicherweise aufziehenden Unwetterlage.
- Gängige Wetterdienste bieten in der Regel kostenlose Webseiten und Apps an, die auch Unwettervorhersagen frühzeitig leisten. Viele dieser Webseiten und Apps bieten auch eine Darstellung von Radaren für Regen, Hagel- und Blitze an.
- Die gängigen Warndienste wie etwa die Apps „NINA“ und „KATWARN“ bieten ebenfalls Alarmdienste bei drohenden Unwetterlagen an.
- Notfall- und Evakuierungspläne für das Zeltlager müssen vorab festgelegt werden.
- Schutzräume bzw. -gebäude müssen vorab festgelegt werden.
- Bei der Standortwahl in der Nähe zu Gewässern muss beachtet werden, dass auch kleine und unscheinbare Fließgewässer wie ein schmaler Bach bei Starkregen schnell über die Ufer treten und mitunter zum reißenden Strom werden können.
Verhaltensregeln:
- Ist anhand der Wettervorhersage bzw. Wetterlage mit einem extremen Wetterereignis wie Starkregen, Hagel oder Gewitter zu rechnen, sollte der Aufenthalt im Freien vermieden werden. Geplante Ausflüge, Wanderungen etc. müssen gegebenenfalls abgesagt oder verschoben werden.
- Gebäude mit Blitzschutz und Fahrzeuge mit Metallkarosserie bieten Schutz.
- Wird man unterwegs von einem Gewitter überrascht und hat keine Möglichkeit für einen Unterschlupf, dann sollte man einen möglichst tiefen Punkt im Gelände aufsuchen. Dort sollte man sich mit zusammengezogenen Füßen hinhocken.
- Die nächste Hütte, ein Haus oder Auto aufsuchen.
- Nicht in Gruppen nahe beieinanderstehen, sondern getrennt Schutz suchen.
- Zu Metallzäunen, Bäumen, Baumgruppen, Waldrändern einen Mindestabstand von drei Metern einhalten.
- Keinen vermeintlichen Schutz unter Bäumen suchen. Bäume sind bei Gewittern extrem blitzschlaggefährdet und somit auch kein geeigneter Regenschutz. Ein Wald ist kein guter Ort, um sich bei einem Gewitter zu schützen. Jederzeit kann der Blitz in einen Baum einschlagen und Gewitterböen können Äste abbrechen lassen. Sogar ganze Bäume können entwurzelt werden.
- Auf Wiesen, Feldern, Berggipfeln, Hügeln etc. nicht aufrecht stehen, sondern Mulden, Talsenken usw. aufsuchen und möglichst klein in hockender Stellung verweilen.
- Während eines Gewitters nicht im Wasser aufhalten. Bei Badeausflügen sofort den Badebereich verlassen.
- Spürt man das Nahen eines Blitzes, etwa durch Hautkribbeln, sofort mit gesenktem Kopf hinhocken und die Knie mit den Armen umfassen.
Faustformel: Messen der Entfernung eines Gewitters
Als erstes ermittelt man die Anzahl der Sekunden zwischen Blitz und Donner (nicht umgekehrt). Die Schallgeschwindigkeit bei 20°C Lufttemperatur beträgt 343 m/s (Meter pro Sekunde):
Entfernung in Meter = Anzahl Sekunden * 343 m/s
Umfangreiche Informationen zur Planung und Durchführung von Lager und Fahrten mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr finden Sie auf unserer Homepage:
Wir wünschen schon jetzt allen Kindern und Jugendlichen, aber auch allen Betreuern eine erfolgreiche und unfallfreie Zeit bei Lagern und Fahrten der Jugendfeuerwehr!