Atemschutzgeräte: Technik funktioniert so sicher, wie sie geprüft und gelagert wird

12.04.2023

Es geschehen glücklicherweise nur wenige Unfälle, die auf fehlerhafte Atemschutzgeräte zurückzuführen sind. Dieser Sicherheitsstandard darf nicht durch Nachlässigkeit gefährdet werden. Dabei ist es nicht nur damit getan, die Reserveflaschen in die Atemschutzgeräte einzusetzen und die Atemschutzgeräte wieder zu verstauen. Was ist noch zu tun?

In bestimmten Fällen lassen sich die Atemschutzgeräte vor Ort wieder einsatzbereit herrichten. (Bild: Jürgen Kalweit / HFUK Nord)zoom
In bestimmten Fällen lassen sich die Atemschutzgeräte vor Ort wieder einsatzbereit herrichten. (Bild: Jürgen Kalweit / HFUK Nord)

Es geschehen glücklicherweise nur wenige Unfälle, die auf fehlerhafte Atemschutzgeräte zurückzuführen sind. Dieser Sicherheitsstandard darf nicht durch Nachlässigkeit gefährdet werden.

So ist es üblich, die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte nach Übungen oder Einsätzen vor Ort gleich wiederherzustellen und in den Halterungen der Feuerwehrfahrzeuge zu befestigen. Allerdings ist es nicht nur damit getan, die Reserveflaschen in die Atemschutzgeräte einzusetzen und die Atemschutzgeräte wieder zu verstauen. Was ist noch zu tun?

Die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte muss auf jeden Fall schriftlich dokumentiert und zur regelmäßigen Wartung und Prüfung der Atemschutzgeräte in die Atemschutzwerkstatt weitergereicht werden. Hier der komplette Ablauf:

  • Die Atemluftflaschen werden ersetzt.
  • Die Lungenautomaten werden ersetzt.
  • Die Pressluftatmer werden geprüft:
    - Sichtprüfung,
    - Fülldruck prüfen,
    - Hochdruck – Dichtprüfung und
    - Warneinrichtung prüfen.
  • Die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft erfolgt durch hierfür ausgebildete verantwortungsbewusste und erfahrene Feuerwehrangehörige.
  • Die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und das Ergebnis der Einsatzkurzprüfung werden vor Ort dokumentiert und anschließend dem Gerätenachweis beigefügt. Dies kann z.B. auf einem Vordruck erfolgen.
  • Spätestens halbjährlich erfolgt eine Überprüfung der Pressluftatmer in einer Atemschutzwerkstatt nach Angaben der Hersteller. Dort werden dann die vor Ort geführten Prüf- und Verwendungsnachweise abgegeben, damit sie in der Gerätedatenbank /-akte dokumentiert werden können.

Bei Mehrfachnutzung eines Pressluftatmers während eines Einsatzes durch die gleiche Einsatzkraft, kann auf das Ersetzen des Lungenautomaten verzichtet werden.

In folgenden Fällen darf die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Pressluftatmern ausschließlich in Atemschutzwerkstätten stattfinden:

Der Pressluftatmer

  • wurde zum Innenangriff während eines Brandeinsatzes oder einer „heißen Übung“ eingesetzt.
  • hatte Kontakt mit aggressiven Medien oder anderen Gefahrstoffen.
  • war großer Hitze oder starker mechanischer Beanspruchung (z.B. Sturz) ausgesetzt.
  • zeigte während des Gebrauchs oder bei der Einsatzkurzprüfung Auffälligkeiten (z.B. Undichtigkeit).
  • wurde stark verschmutzt. Werden diese Regelungen beachtet, schafft dies für die Feuerwehrangehörigen mehr Sicherheit beim Umgang und Einsatz mit Pressluftatmern.

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)

Kontakt und Ansprechpersonen
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Zentrale Postadresse: Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
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