18.01.2022
Um in Einsatzsituationen Schwerstarbeit erfolgreich und unfallfrei zu verrichten, ist die körperliche Leistungsfähigkeit entscheidend. Neben einer guten Fitness spielt die Ernährung hierbei eine wesentliche Rolle. Die richtige Zusammensetzung der Nahrung, die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und eine ausgeglichene Energiebilanz für ein gesundes Körpergewicht sind dabei von besonderer Wichtigkeit. Zum einen kann ein optimales Körpergewicht erzielt und zum anderen das Immunsystem gestärkt und somit möglichen Erkältungskrankheiten vorgebeugt werden..
Um in Einsatzsituationen Schwerstarbeit erfolgreich und unfallfrei zu verrichten, ist die körperliche Leistungsfähigkeit entscheidend. Neben einer guten Fitness spielt die Ernährung hierbei eine wesentliche Rolle. Die Ernährung ist die Grundlage für die Lieferung von Energie an unseren arbeitenden Körper. Die richtige Zusammensetzung der Nahrung, die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und eine ausgeglichene Energiebilanz für ein gesundes Körpergewicht sind dabei von besonderer Wichtigkeit. Doch auch ohne Einsätze oder Übungen kann ein gesundes Ernährungsverhalten insbesondere in der kalten Jahreszeit doppelt sinnvoll sein: Zum einen kann ein optimales Körpergewicht erzielt und zum anderen das Immunsystem gestärkt und somit möglichen Erkältungskrankheiten vorgebeugt werden.
Übergewicht und Adipositas sind heute durch unseren modernen Lebensstil mit wenig Bewegung und ungesunder, kalorienreicher Ernährung weit verbreitet. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (KiGGS, 2017) sind in Deutschland bereits jetzt knapp 20% aller Kinder und Jugendlichen übergewichtig. Erschwerend kommt der Konsum von Zucker bzw. zuckerhaltigen Getränke hinzu. Des Weiteren steigt mit zunehmenden Alter bei Jugendlichen auch der Konsum von Fast-Food oder fast-food-ähnlichem Essen (61% der 14-17-jährigen Jungen und 32% der 14-17-jährigen Mädchen konsumieren mehr als zwei Mal pro Woche Fast Food). Was bereits bei Jüngeren beginnt, hält sich auch noch im Erwachsenenalter oder verschlimmert sich sogar. Hierzulande sind rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig, ein Viertel der Erwachsenen gar stark übergewichtig (als Bezugsgröße zählt hier der Body-Mass-Index). Grund hierfür sind oftmals die oben erwähnten Faktoren. Übergewicht und Adipositas hat vor allem in den wirtschaftlich stärkeren Ländern wie Deutschland das alarmierende Ausmaß einer Volkskrankheit angenommen.
Hintergrund: Zu viel Essen, zu wenig Bewegung
Wer kennt es nicht? Gerade in besonders stressigen Momenten greifen Menschen besonders oft auf Süßigkeiten, Bonbons, Cola zurück, was dann nicht ohne Konsequenzen für den Körper und die Organe bleibt: Herzkreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Adipositas, erhöhte Blutfettwerte oder auch Bluthochdruck sind die Folge. Die Corona-Pandemie hat hier aufgrund der langanhaltenden und teilweise besonders belastenden Situationen bzw. Phasen wie ein Katalysator gewirkt und entsprechend ungesunde Ernährungsweisen und Bewegungsmangel begünstigt. Damit einhergehend kommt es zu einer unausgeglichenen Energiebilanz, die Energieaufnahme übersteigt den Energieverbrauch, das Körpergewicht nimmt folglich zu.
Speziell das Thema Übergewicht kann dann in der Feuerwehrpraxis
Folgendes bedeuten: Durch ein zu hohes Körpergewicht hat man eine
zusätzliche Belastung während der Feuerwehreinsätze. Bei einer
Ausrüstung mit ca. 35 kg, müsste man also 45 kg zusätzlich mit sich
tragen, wenn man „nur“ 10 kg zu viel wiegen würde. 45 kg entsprechen
ungefähr vier Kisten Mineralwasser oder drei Pressluftatmern. Eine
starke Belastung für das Herz-Kreislauf-System sowie die Knochen und
Bänder. Auch wenn Feuerwehreinsatzkräfte aufgrund kräftezehrender
Einsätze oder Übungen viel Energie benötigen, so ist hier auf die Menge
und Qualität der Verpflegung zu achten. Unabhängig von Länge und
Intensität des Einsatzes ist es in jedem Fall sinnvoll, ausreichend
Flüssigkeit bspw. in Form von calciumreichen Getränken oder stark
verdünnten Saftschorlen zu sich zu nehmen. Insbesondere bei
langandauernden Einsätzen sollten dann neben Flüssigkeiten auch
kohlenhydrathaltige Speisen zu sich genommen werden, die möglichst
leicht verdaulich sind.
Mit gesunder Ernährung vorbeugen
Grundsätzlich
sollte man seine Ernährung aber nicht ausschließlich am Feuerwehrdienst
ausrichten, sondern auch darüber hinaus im Allgemeinen einen möglichst
gesunden Ernährungsstil pflegen, um somit den eigentlichen Energiebedarf
des Körpers abzudecken, die Gesundheit des Organ- und des
Kreislaufsystems zu fördern und sich vor den benannten
Zivilisationskrankheiten zu schützen. Unser Ernährungsverhalten kann
folglich einen Beitrag zur Prävention und Alltagsfitness leisten. Dies
gelingt am einfachsten mit einer ausgewogenen Ernährung, da sie uns mit
allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt, die wir alltäglich
brauchen. Die Aufteilung der Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fett und
Eiweiß (Grundbestandteile unserer Nahrung) hängt dabei individuell von
Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und der aktuellen Lebensumstände ab.
Gerade im Winter sollten die Abwehrkräfte des Körpers besonders gut
aktiviert werden, weswegen ausreichend Obst und Gemüse täglich frisch
auf den Tisch gehören. Die darin enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe
sind an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Sie spielen u. a.
eine große Rolle im Elektrolyt- und Wasserhaushalt, sind für das
Immunsystem sowie für Aufbau und Funktion von Knochen, Muskeln und
Zähnen unverzichtbar.
Angefangen beim Gemüse gibt es viele Sorten, die auch im Winter
Saison haben, mit ausreichend Inhaltsstoffen bzw. Vitaminen versehen
sind und sich somit dazu eignen, in der kalten Jahreszeit „vorzusorgen“:
Weißkohl, Porree, Steckrübe, Rote Beete oder Rosenkohl strotzen nur so
vor Vitaminen und Mineralstoffen. Als Suppe, Beilage, im Auflauf oder
selbst angebraten schmecken sie nicht nur besonders gut, sondern führen
dem Körper gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamin C, K, E oder Kalium,
Calcium oder Folsäure zu. Auch ein knackiger Feldsalat, aufgepeppt
Ziegenkäse, Öl und Balsamico-Dressing, wirkt sich positiv auf den
Stoffwechsel und die Energiebilanz aus.
Das Obstangebot ist zwar - ähnlich wie beim Gemüse - im Winter nicht
so reichhaltig wie im Sommer, es reicht jedoch aus, um eine gesunde
Ernährung zu fördern. Frisches Obst ist besonders reich an Vitaminen und
Mineralstoffen und hat zudem meist nur wenige Kalorien. Neben dem
Klassiker Apfel, Orange oder Mandarine gesellen sich noch weitere
Obstsorten wie Kiwis, Pomelos oder Kakis im Winter dazu, auf die
zurückgegriffen werden kann. Besonders oft ist das Vitamin C hier
vorzufinden, daneben auch Vitamin A, B oder E und wertvolle
Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen oder Phosphor.
Verarbeitet als Shake, im Quark oder einfach pur geben sie den nötigen
Energieschub und halten uns gesund. Besonders die Kombination mit einem
ballaststoffreichen Müsli oder Haferbrei stellt die ideale Grundlage für
einen langen Tag dar.
Menge und Qualität entscheidend
Wer also hier
auf die richtigen Sorten setzt, wird merken, wie gut es dem Körper tut.
Organe und Immunsystem werden es Ihnen danken. Bei einer ausgewogenen
Ernährung darf aber auch mal der „Luxus“ nicht zu kurz kommen und so
sind natürlich auch mal „kleine Sünden“ erlaubt. Wie aber auch bei allen
anderen, weniger gesunden Lebensmitteln gilt auch hier: Die Dosis macht
das Gift!
Weitere Hinweise zur gesunden Ernährung und Rezepte für die Einsatzabteilung wie auch die Jugendfeuerwehr finden Sie in den Broschüren Leitfaden Feuerwehrsport, Leitfaden Sport in der Jugendfeuerwehr oder auch im Stichpunkt Sicherheit „Verpflegung im Einsatz“.
Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)
Kontakt und Ansprechpersonen
Email: info@hfuk-nord.de
Zentrale Postadresse:
Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
Bertha-von-Suttner-Straße 5
19061 Schwerin