Sport als Prävention vor Covid-19: Körperliche Aktivität gegen Corona

25.01.2021

Die Corona-Pandemie beeinflusst mehr oder weniger unseren Alltag seit fast einem Jahr. Die Infektionskrankheit kann jeden treffen. Ein Grundsatz, der bereits seit Jahrzehnten wissenschaftlich belegt ist, erlangt gerade in dieser Zeit wieder an Bedeutung: Bewegung und Sport schützen unseren Körper vor Krankheiten.

Regelmäßiger Sport hilft dabei, sich gegen das Coronavirus adäquat zu wappnen. (Bild: Jens-Oliver Mohr / HFUK Nord)zoom
Regelmäßiger Sport hilft dabei, sich gegen das Coronavirus adäquat zu wappnen. (Bild: Jens-Oliver Mohr / HFUK Nord)

Die Corona-Pandemie beeinflusst mehr oder weniger unseren Alltag seit fast einem Jahr. Die Infektionskrankheit kann jeden treffen. Auch vor den Brandschützern macht das Virus nicht Halt. So kam es vereinzelt dazu, dass Feuerwehren aufgrund von Verdachtsfällen vorübergehend nicht einsatzbereit waren. Wie lange und mit welcher Stärke (insbesondere in der kalten Jahreszeit) sich das Virus weiter verbreitet, kann nur gemutmaßt werden. Ein Grundsatz, der bereits seit Jahrzehnten wissenschaftlich belegt ist, erlangt gerade in dieser Zeit wieder an Bedeutung: Bewegung und Sport schützen unseren Körper vor Krankheiten.

Das Virus hat in den ersten Monaten zu bundesweiten Einschränkungen von verschiedenen Lebensbereichen geführt. Daneben kam es aber auch bei vielen Menschen zu einem regelrechten „Lockdown der Muskeln“. Die Zeiten von Homeoffice, Ausgeh- bzw. Freizeit- und Sportbeschränkungen führten bei vielen Menschen zu körperlicher Inaktivität und entsprechend zu Bewegungsarmut. Dabei ist unsere persönliche Gesundheit das wichtigste Gut in dieser Zeit. Denn körperliche Bewegung und darüber hinausgehende Aktivitäten können entscheidend zur Prävention und im Falle einer Infektion zu einem milden Krankheitsverlauf beitragen.

Untrainiertheit und Übergewicht weit verbreitet
Nicht ohne Grund beschreibt die Weltgesundheitsorganisation WHO den Bewegungsmangel als die „Globale Krankheit des 21. Jahrhunderts“. Wir sind nicht nur unsportlich, sondern auch generell zu wenig aktiv (1 von 4 Erwachsenen bzw. 4 von 5 Jugendlichen bewegen sich nicht ausreichend) und bleiben unter den geforderten Mindestanforderungen von 150 bis 300 Minuten Aktivität pro Woche. Die Folge: Es fehlt an Kraft, Ausdauer und koordinativen Fähigkeiten, die insbesondere im Feuerwehrdienst benötigt werden. Hinzu kommt das Problem „Übergewicht“. Knapp 67% der Männer und 53% der Frauen in der deutschen Bevölkerung sind laut Robert Koch-Institut übergewichtig, bei den Kindern und Jugendlichen sind es rund 17%. Die ungesunde Mischung aus Inaktivität und Übergewicht sind die Mitursache für weitere Beschwerden und Folgeerkrankungen. Der corona-bedingte Lockdown wirkte in diesem Zusammenhang wie ein Katalysator und hat diesen ungesunden Zustand noch weiter vorangetrieben. Dazu kam, dass der organisierte Sport (wie z.B. Feuerwehrdienstsport) und somit das „Fit-halten für ́s Ehrenamt“ für eine längere Zeit ausfielen.

Vor diesem Hintergrund ist es zwingend notwendig, das eigene Gesundheitsverhalten zu prüfen und (wieder) aktiv zu werden. Trotz aller präventiver Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gilt mehr als je zuvor der Grundsatz, dass wir uns gesundheitlich und bezüglich der Fitness auf einem guten Zustand befinden müssen. Wenn nicht jetzt, wann dann sollte eine Basis geschaffen werden, um sich vor einer Infektion zu schützen? Dies gilt im Übrigen nicht nur für eine Infektion mit dem Coronavirus, sondern alle möglichen Arten und Formen von Erkrankungen!

Persönlicher Profit von regelmäßiger Bewegung
Gerade diejenigen, die Tag und Nacht ehrenamtlich im Einsatz sind, Brände bekämpfen und Leben retten, müssen dafür sorgen, selbst körperlich fit zu bleiben:

  • Es geht nicht darum, über regelmäßige körperliche Aktivität Hochleistungssportler für den Feuerwehrdienst „heranzuzüchten“, sondern vielmehr darum, ein gesundes Organsystem und eine solide Basis in Bezug auf die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten (oder anzutrainieren).
  • Regelmäßige körperliche Aktivität wird nicht automatisch dazu führen, dass Covid-19-Infektionen vermieden werden können. Es geht vielmehr darum, über die Schaffung einer soliden Fitness eine angemessene Reaktion des Körpers auf eine mögliche Infektion und/oder ein adäquates Entgegenwirken eines schweren Krankheitsverlaufs zu ermöglichen.

Gerade im Sport profitiert jede und jeder Beteiligte selbst von der regelmäßigen Bewegung und kann die Vorteile unmittelbar am eigenen Körper spüren. Muskeln werden gekräftigt, die Ausdauer gesteigert, die Konzentration verbessert sich, die Stresstoleranz wird erhöht und Abwehrkräfte werden mobilisiert. Nach wie vor sind dies Vorteile, die sich jede und jeder Feuerwehrangehörige zunutze machen kann, um im Einsatz- oder Übungsfall effektiv und konzentriert zu arbeiten sowie die eigene Gesundheit nicht zu gefährden. Diese Benefits schaffen zugleich eine Basis für eine individuelle „Pandemie-Resistenz“. Denn wer sich regelmäßig bewegt:

  • stimuliert die Eigenregulation des eigenen Immunsystems: Gerade die kalte Jahreszeit von Herbst bis in den Frühling hinein macht es notwendig, das Immunsystem über wiederkehrendes Training zu stimulieren und auf bevorstehende Infektionen vorzubereiten.
  • verbessert die Leistungsfähigkeit des gesamten Organsystems (insbesondere Herz, Lunge und Gefäße): Zahlreiche Studien haben belegt, dass körperliches Training gerade das Herz-Kreislauf-System leistungsfähig hält und die Belüftung der Lungen fördert.
  • reduziert Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck oder Diabetes: Da insbesondere Übergewicht weitere Erkrankungen und schwere Krankheitsverläufe begünstigt, ist dieser Punkt besonders wichtig.

Darüber hinaus hat Sport auch einen besonderen Effekt auf unser Wohlbefinden: In der Gruppe macht Bewegung Spaß und es mach den Kopf frei. Dies sind in dieser von Restriktionen geprägten Zeit nicht zu unterschätzende Faktoren.

Auch wenn ein Großteil der Feuerwehrangehörigen bisher von einer Covid-19-Infektion verschont blieb, so verdeutlich die aktuelle Situation die Wichtigkeit von Sport. Jede sportliche Aktivität hat Auswirkungen auf das biologische System und trägt dazu bei, gesund zu bleiben. Kleine Atemübungen mit tiefem Ein- und Ausatmen und an die persönlichen Leistungsfähigkeit angepasste, tägliche Workouts (bei moderater Belastung) können als körperliches Training individuell genutzt werden, um leistungsfähig und gesund zu bleiben. Zudem kann Bewegung in den Alltag integriert werden (Fahrrad oder Fußweg statt Auto oder Bus, Spaziergang nach Feierabend usw.).

Darüber hinaus sind die Feuerwehren gefragt, regelmäßigen Dienstsport in ihren Dienstplan zu integrieren und zu etablieren, um sich fit für den Einsatz zu halten. Je nach Einschränkungen auf Grund von Infektionsgefahren müssen die Dienstsportangebote angepasst werden (konkrete Empfehlungen zur Durchführung von Dienstsport in Zeiten von Corona können der Corona-Sonderseite der HFUK Nord entnommen werden). Die Feuerwehr-Unfallkassen beraten und unterstützen gerne bei der Planung und Durchführung von Sportaktivitäten.

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Bild: Jens-Oliver Mohr / HFUK Nord

Übrigens hatte die HFUK Nord im letzten Jahr die Feuerwehr-Sporttasche aufgelegt! Dieses Praxis-Tool erfreute sich in den vergangenen Jahren immer wieder großer Beliebtheit. Darin enthalten sind wertvolle Trainingsmaterialien für den Dienstsport, die die Planung und vor allem die Durchführung des Feuerwehrsports erleichtern sollen. Wenige Restexemplare sind noch verfügbar und können direkt bei der HFUK Nord bestellt werden. Mehr über den Inhalt der FitForFire-Sporttasche sowie den Bestellvorgang können Sie in dieser Meldung über die FitForFire-Sporttasche nachlesen.

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord)

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